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Olaf Wunder

Jeder kennt die furchtbaren Fotos, die britische, russische und amerikanische Soldaten machten, als sie 1945 in Auschwitz, Dachau oder Bergen-Belsen ankamen: bis auf die Knochen abgemagerte Halbtote. Zigtausende Leichen. Und Berge von Haaren der Ermordeten...

Aus Neuengamme gibt es solche Bilder nicht, denn als die Briten am Tag nach ihrem Einmarsch in Hamburg das Tor zum Lager aufstießen, fanden sie ein riesiges Areal mit etlichen Baracken vor, menschenleer. Die SS hatte alle Spuren verwischt - ihre Untaten kamen später aber doch ans Licht.

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Olaf Wunder

An einer Kundgebung, zu der NS-Opferverbände aufgerufen hatten, nahmen rund 300 Personen teil. Unter anderem geißelte Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano die „unwürdige Art“, wie hier der Gestapo-Opfer gedacht werde. Ruth Bariff, Tochter eines Verfolgten, reiste eigens aus England an.

Ex-Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch, der auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten ist, kritisiert die neue Gedenkstätte. „Schlicht und ergreifend unangemessen“ und ein „Armutszeugnis“ nennt er sie. Pastor Ulrich Hentschel, Ex-Studienleiter für Erinnerungskultur an der Evangelischen Akademie, fordert Senat und Bürgerschaft auf, sich des Themas anzunehmen. „Diese Gedenkstätte erreicht nicht einmal den Standard von Gedenkstätten in viel kleineren Städten.“

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Eine neue Gedenkstätte für Euthanasie-Opfer der NS-Zeit ist am Mittwoch in Hamburg-Langenhorn eingeweiht worden. Sie befindet sich vor der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt in Ochsenzoll, der heutigen Asklepios-Klinik Nord. Über 3.600 Patienten wurden damals von dort aus in Tötungs- und Verwahranstalten verlegt. Über 2.400 von ihnen fielen dem Euthanasie-Programm zum Opfer, weitere zwölf Kinder wurden bei medizinischen Versuchen ermordet.
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Am Sonntag, 27. Mai 2018, findet der "Lauf gegen Rechts" rund um die Außenalster statt. Er wird von der Marathonabteilung des FC St. Pauli bereits zum 7. Mal organisiert.

Mit dem Lauf gegen Rechts (7,4 km links rum um die Alster) will der St. Pauli gemeinsam mit allen Teilnehmern ein Zeichen setzen: Während die Rassisten der AfD mit ihrer Hetze gegen Geflüchtete und ihrer menschenverachtenden Politik überall an Zulauf gewinnen und in die Parlamente einziehen, setzt der Lauf ein Zeichen gegen Faschismus, Rechtspopulismus und Fremdenhass.
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Andreas Speit

Während sich das NSU-Hauptverfahren im München dem Ende zuneigt, wird in Schwerin bald ein NSU-Untersuchungsausschuss seine Arbeit aufnehmen. Am Donnerstag stimmte die große Mehrheit des Landtags in Mecklenburg-Vorpommern für einen solchen Ausschuss, der sich nicht nur mit den Fehlern der Sicherheitsbehörden auseinandersetzen, sondern auch nach möglichen Unterstützer-Strukturen suchen soll. Denn auch sechs Jahre nach der Enttarnung des NSU-Kerntrios Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe und nach vier Jahren Gerichtsverhandlung gegen Zschäpe und vier Unterstützer ist eine zentrale Frage nicht beantwortet: Wie wählte das NSU-Kerntrio seine zehn Opfer aus?

Die parlamentarischen Bemühungen in Schwerin und auch in Hamburg haben den Angehörigen der Opfer bis heute keine Antwort geben können, warum ihr Ehemann, Vater, Sohn oder Bruder ermordet wurde.
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